Vorgeschichte

Die Idee
die dem Computer-Fachmann Dr. Georg Fischer bei einem abendlichen Spaziergang im Internet kam, war schon toll. Da schrieb also das Religionspädagogische Institut Loccum einen Wettbewerb für Jugendliche aus. WorldWideWeb-Seiten zu christlichen Festen sollten sie im Internet gestalten. 1000 DM winken für den besten Beitrag. Das wär doch was für die Konfirmanden, Herr Pfarrer, oder? In der Tat, Pfarrer Schneider war von der Idee hingerissen. Und die Konfirmanden?

Cool
die Sache mit der Internet-Präsentation zum Gründonnerstag! Schweißtreibend war allerdings die viele Arbeit, die auf alle zukam, auf Pfarrer Schneider, seine drei eilends engagierten Assistentinnen Frau Leitz, Frau Rudolph und Frau Wricke, die 23 Konfirmanden und auf Herrn Fischer. Abendmahl, worum geht es denn da eigentlich? An welche Traditionen knüpft Jesus an, als er das Abendmahl einsetzt? Und dann der Blick in die Wirkungsgeschichte dessen, was an Gründonnerstag für uns eingesetzt wurde: Welche unterschiedlichen Abendmahlsauffassungen gibt es überhaupt? Viel Wissen musste verdaut werden, bis sich die Stichworte

von A-Z
in elegante "Links" verwandelten, die man jetzt babyleicht "anklicken" kann: vom Abendmahlsraum in Jerusalem und gleich noch dem Augsburger Bekenntnis aus dem Jahr 1530 bis zum Herrn Zwingli, der - im Gegensatz zu Luther - das Abendmahl symbolhaft deutete, und "dies ist mein Leib" im Sinne von "bedeutet mein Leib" interpretierte. Gearbeitet wurde in vier Arbeitsgruppen, die sich aus unterschiedlichen Richtungen dem Thema näherten: Eine Gruppe kümmerte sich um handfeste Dinge. Sie holte sich vor Ort

Informationen
zum Thema Brot und Wein und befragte Großmütter nach alten traditionellen Gründonnerstags-gerichten. Eine andere Gruppe knüpfte an das Marburger Religionsgespräch von 1529 an. Sie lud die Herren Luther und Zwingli sowie zwei theologiegeschichtlich belesene und mit Karl Barth-Zitaten bewaffnete Konfirmanden zum Kenzinger Religionsgespräch, das zwar nicht in die Geschichte, dafür aber ins Internet eingegangen ist.

Liest das wirklich jemand?
war die bange Frage eines Konfirmanden. Wer kommt schon auf die Idee, irgendwo im Internet ausgerechnet nach dem "Gründonnerstag" zu suchen? Ja wer schon? Das werden auf alle Fälle mal die Gemeindeglieder sein, die wissen, dass man das alles unter der oben angegebenen Adresse findet. Und dann dürfte es noch in Oslo und Johannesburg ein paar Jugendliche geben, denen es ganz und gar nicht Schnuppe ist, was die Kenzinger so alles auf dem bzw. in dem Kasten haben. Die überlegen sich ebenfalls schon, was sie mit den 1000 DM machen, die sie doch wahrscheinlich vielleicht gewinnen! (ru)