Evangelische Kirchengemeinde Kenzingen

Familiengottesdienst, 2. Advent, Taufe von
Mirabell + Erika Borgdorf und Lisa Salk

Präludium

Kinder und Erzieherinnen ziehen mit den Kindern in die Kirche ein.

Lied: 8 1-3: Es kommt ein Schiff geladen

Pfr.: Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

Gem.: Amen

Pfr.: Der Herr sei mit euch

Gem.: und mit deinem Geist

Pfr.: Freut euch auf den Herrn jederzeit, freut euch! Der Herr ist nahe.

Gem.: Ehre sei dem Vater und dem Sohn ...

Pfr.: Liebe Kinder, liebe Gemeinde! Mäuse in der Kirche!? Das müssen arme Mäuse sein, Kirchenmäuse eben. Heute werden wir noch einmal von unserem Freund Frederick, der Maus, hören und sehen. Wir werden uns von ihm, der anderen im Winter durch die gesammelten Sonnestrahlen, Farben und Worte eine Freude bereiten konnte, in unseren Gedanken auf das kommende Weihnachtsfest hinführen lassen. Euch und Ihnen allen ein herzliches Willkommen.

Ganz besonders herzlich begrüße ich in unserer Mitte die beiden Tauffamilien mit ihren Kindern Mirabell und Erika Borgdorf und Lisa Salk.

Das Opfer, das wir nun einsammeln, ist, wie könnte es heute anders sein, für unseren Kindergarten, die Kinder- und Jugendarbeit bestimmt. Die Kollekte am Ausgang für die Aktion Brot für die Welt. Ich bitte Sie sehr um das, was Sie geben können und möchten. Vielen Dank.

Zwischenspiel: Das Opfer (Klingelbeutel) für die eigene Gemeinde einsammeln.

Pfr.: Advent,
das heißt "Ankunft".
Wer kommt an?
Was kommt bei mir an?
Wen lasse ich an mich heran?

Fragen, die durch mich selbst nach einer Antwort suchen, durch mein Leben: meinen Glauben, meinen Unglauben, meine Zuversicht, meinen Zweifel, meine Treue, meine Treulosigkeit. Herr, guter Gott, finde immer wieder zu uns und lass uns zu dir finden, jetzt in diesem Advent. Amen.

Was sucht die Maus in Bethlehem?
Ursula Schultheiß

Kinder singen: Wir sagen euch an den lieben Advent Instrumentalstück - Flötenmelodie
 

1. Szene: Frederick und die Mäuse

Maus 1:He, Frederick, schläfst du schon?
Maus 2:Oder träumst du schon wieder?
Maus 3:Bestimmt sammelt er wieder Wörter und Farben und so was.
Frederick:Nein, ich denke nach.
Maus 1:Was tust du?
Frederick:Ich denke nach
Maus 2:Worüber denn?
Frederick:Als ich vorhin auf der Mauer saß und Wörter sammelte, ist etwas Merkwürdiges passiert.
Maus 3:Was denn?
Frederick:Stellt euch vor: Zwei Menschenkinder kamen vorbei und haben sich auf unsere Steinmauer gesetzt. Sie haben mich gar nicht bemerkt vor lauter Reden. Ganz aufgeregt haben sie von etwas erzählt, das Weihnachten heißt. Das dass das so schön ist und dass sie sich sooo darauf freuen.
Maus 1:Na, für mich hört sich dieses Wein - nachten eher traurig an.
Frederick:Auf jeden Fall bin ich jetzt neugierig. Ich will wissen, was das ist Weihnachten. Wisst ihr was? Ich tripple jetzt los und suche danach. Kommt ihr mit?
Die 3 Mäuse:Nein, das ist uns viel zu gefährlich!
Frederick:Dann gehe ich eben alleine. Tschüs (winkt und geht)
Die 3 Mäuse:Pass auf dich auf, Frederick (winken)
Instrumentalstück
 

2. Szene: Frederick und die Weihnachtsgans

Frederick:Bis bald, ihr lieben Mäusegesichter ...
  (Weihnachtsgans kommt gerannt - rempelt Frederick)
Frederick:He, du dumme Gans! Pass doch auf!
Weihnachtsgans:Pass doch selber auf!
Frederick:Was ist denn los, was rennst du so?
Weihnachtsgans:Ja, weißt du denn nicht, dass bald Weihnachten ist?
Frederick:Ja und ? Ich denke das ist was Tolles, wo alle sich darauf freuen?
Weihnachtsgans:Von wegen! Lebensgefährlich ist das für so eine Gans wie mich. Heute morgen ist der Bauer in den Stall gekommen und hat mich so komisch angeschaut und hat dabei gesungen: Oh du fette Weihnachtsgans, du hast so schöne Beine ...Da hab ich gewusst: Jetzt ist es höchste Zeit, dass ich davonlaufe, sonst lande ich im Kochtopf. (schüttelt den Kopf) Nee, nee - komm mir bloß nicht mit Weihnachten
  (Gans rennt davon)
Frederick:(zuckt die Schultern) Das wird ja immer merkwürdiger
Instrumentalstück
 

3. Szene: Frederick und der Weihnachtsmann

Weihnachtsmann:(sitzt auf einer Bank)
Ach ist das anstrengend!
Frederick:Was ist denn so anstrengend?
Weihnachtsmann:Na, du bist gut. Weihnachten natürlich. Seit Oktober renne ich jetzt in diesen Klamotten rum, trage schwere Säcke, verteile Süßigkeiten und erzähle den Leuten, dass es im Kaufhaus XY die schönsten und billigsten Geschenke zu kaufen gibt. ach, wenn Weihnachten nur schon vorbei wäre. Ich fühl mich sooo müde. (wankt davon)
Frederick:Also, ich weiß nicht. Das kann doch nicht alles sein. Ich werde noch weitersuchen.
Instrumentalstück
 

4. Szene: Frederick und die Hausfrau

Hausfrau:Tante Emma darf ich nicht vergessen. Was schenk ich der bloß? Eine Vase vielleicht? Oder hab ich ihr das schon letztes Jahr geschenkt?
(Frederick schleicht heran)
Ach, und Mandarinen und Nüsse darf ich nicht vergessen. Und Kerzen, haben wir noch Kerzen? Ach, und ist das alles noch staubig hier. Und bald ist Weihnachten ... und noch sooo viel zu tun. Ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht ...
(entdeckt Frederick)
IIIIIIh -- eine Maus!! Hilfe! Und das an Weihnachten.
  (Frederick rennt davon)
Instrumentalstück
 

5. Szene: Frederick und der Hirte

  (Frederick kommt angerannt)
Frederick:Ach, so ein Schreck, so ein Schreck, ich kann nicht mehr rennen.
Hirte:Nanu, was kommt denn da für ein Mäuslein angerannt. Wer ist dir denn auf den Fersen?
Frederick:Ist sie weg? (schaut sich suchend um)
Hirte:Wer denn?
Frederick:Na, die Schreiliese. Mir sind fast die Ohren abgefallen.
Hirte:Hier bist du in Sicherheit. Komm setz dich zu mir her und ruh dich aus.
Erzähl mal, was ist denn geschehen?
Frederick:Eigentlich wollte ich Weihnachten suchen. Ein paar Kinder haben gesagt, dass das was ganz Wunderschönes sein soll. (weinerlich) Aber jetzt glaube ich, dass es was ganz Schreckliches ist. Das weiß ich von der Gans und vom Weihnachtsmann und von der Hausfrau, die ich belauscht habe. Mein Mäusebruder hat recht, es muss Weihnachten heißen. Da hab ich irgendwas falsch verstanden.
Hirte:Nein, nein. Es ist nur so, dass es zweierlei Weihnachten gibt.
Frederick:Zweierlei Weihnachten?
Hirte:Ja, ich will versuchen, es dir zu erklären. Das Weihnachten, das dir begegnet ist, das hat eigentlich mit dem richtigen Weihnachten nicht mehr viel zu tun. Die Menschen haben vergessen, was der wichtigste Grund von Weihnachten ist. Ich weiß das zufällig ganz genau, weil wir Hirten dabei eine ganz wichtige Rolle gespielt haben. Also pass mal auf. Mach deine Augen zu, dann kannst du dir alles ganz genau vorstellen.
Lied: Hast du schon gewusst, hast du schon gehört.
Frederick:Ach so ist das. Das muss ich gleich meinen Mäusefreunden erzählen. Weihnachten hat also doch was mit Freude zu tun und nicht mit Weinen.
Lied: 1 1-3 Macht hoch die Tür

Liebe Kinder, liebe Eltern, Familien und Freunde,
liebe Gemeinde!

Vor einigen Jahren erzählte ich einmal an einem Weihnachtsfest eine kleine tierische Geschichte, die uns alle sehr schön auf das kommende Weihnachtsfest einstimmen und dennoch auch nachdenklich machen kann. Frederick kommt in dieser Geschichte zwar nicht vor, doch manche seiner Mitgeschöpfe.

Eine tierische Weihnachtsgeschichte:

Die Tiere diskutierten einmal über Weihnachten. Sie stritten, was wohl die Hauptsache an Weihnachten sei. "Na klar, Gänsebraten", sagte der Fuchs, "was wäre Weihnachten ohne Gänsebraten!" - "Schnee, viel Schnee"; sagte der Eisbär! Und schwärmte verzückt: "Weiße Weihnachten!" - Das Reh sagte: "Ich brauche aber einen Tannenbaum, sonst kann ich nicht Weihnachten feiern." Aber nicht so viele Kerzen", heulte die Eule, "schön schummrig und gemütlich muss es sein, Stimmung ist die Hauptsache." Aber mein neues Kleid muss man sehen," sagte der Pfau, "wenn ich kein neues Kleid kriege, ist für mich kein Weihnachten." - "Und Schmuck!" krächzte die Elster, "jedes Weihnachtsfest kriege ich etwas: einen Ring, ein Armband, eine Brosche oder eine Kette, das ist für mich das Allerschönste an Weihnachten." -

"Na, aber bitte den Stollen nicht vergessen", brummte der Bär," das ist doch die Hauptsache, wenn es den nicht gibt und all' die süßen Sachen, verzichte ich auf Weihnachten." - "Mach's wie ich," sagte der Dachs, "pennen, pennen, das ist das Wahre. Weihnachten heißt für mich: mal richtig pennen!" - "Und saufen", ergänzte der Ochse, "mal richtig einen saufen und dann pennen", - aber dann schrie er auf, denn der Esel hatte ihm einen gewaltigen Tritt versetzt: "Du Ochse, denkst du denn nicht an das Kind?" Da senkte der Ochse beschämt den Kopf und sagte: "Das Kind, ja, das Kind ist doch die Hauptsache." -

"Übrigens," fragte er dann den Esel: "Wissen denn das die Menschen noch?"

Ich glaube, dass damit für uns alle die richtige Frage gestellt ist: Wissen wir noch, was wirklich bedeutsam und wichtig am Weihnachtsfest ist? Finden wir es doch einmal auf dem Weg zum Fest mit unseren Kindern und Familien heraus und lassen wir uns miteinander durch die biblischen Geschichten, die wir unseren Kindern erzählen können und die Weihnachtsgottesdienste unserer Gemeinde eine tragfähige und glaubwürdige Antwort nach dem Sinn dieses Festes, ja unseres Glaubens überhaupt, suchen: Ich meine: Ja, das Kind ist wohl, wie heute unsere drei Täuflinge, doch das Wichtigeste am Fest.

Lied: 8 Es kommt ein Schiff geladen 4-6


Die Taufliturgie

Pfr.: Hört, wie Jesus Christus die Kinder zu sich ruft:
Einige Eltern brachten ihre Kinder zu Jesus, damit er ihnen die Hände zum Segen auflegte, doch die Jünger wiesen sie ab. Als Jesus das bemerkte, wurde er zornig und sagte zu seinen Jüngern: Laßt doch die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran, denn gerade für sie steht die neue Welt Gottes offen. Täuscht euch nicht, wer sich der Liebe Gottes nicht wie ein Kind öffnet, der wird sie niemals erfahren. Dann nahm er die Kinder in seine Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.

Laßt uns für unsere Kinder beten:

Herr, Dein Segen ruhe auf unseren Kindern, Deine Hilfe sei ihnen allezeit nahe, Dein Geist lehre sie Liebe und Treue. In Gefahren beschütze sie, in Angst begleite sie, in Schwachheit stärke sie. Wenn sie fröhlich sind, lass sie ein gutes Gewissen haben. Wenn Anforderungen an sie gestellt werden, mache sie ausdauernd. Wenn sie sich entscheiden müssen, gib ihnen Klugheit. So lass das Leben unserer Kinder gelingen.

Liebe Eltern und Paten!

Zur Taufe gehört der Glaube. Ihre Kinder Mirabell, Erika und Lisa sollen Gott wie einen Vater kennen lernen, Jesus Christus wie einen Bruder und durch den Heiligen Geist hineinwachsen in die Gemeinschaft aller Christen. Dafür brauchen sie auch Ihre Hilfe. Sind Sie dazu bereit, so antworten Sie: Ja

Antwort der Eltern: Ja

Das Glaubensbekenntnis

Pfr.: Martin Luther sagte über das Leben des Christen:

Das christliche Leben ist nicht Frommsein, sondern Frommwerden, nicht Gesundsein, sondern Gesundwerden, überhaupt nicht ein Sein, sondern ein Werden, nicht Ruhe, sondern Übung. Wir sind es noch nicht, wir werden es aber. Es ist noch nicht getan und geschehen, es ist aber auf dem Weg. Es glüht und glänzt noch nicht alles, es bessert sich aber alles, so Martin Luther zum Weg des Christen in der Welt.

Darum bekennen wir uns mit dieser Taufe zu Gott, dem Vater, zu Gott, dem Sohn und zu Gott, dem Heiligen Geist.

Die Taufen:

Übergabe der Taufkerze

Pfr.: Liebe Eltern und Paten!

Ihre Kinder sind nun getauft. Erziehen Sie sie deshalb im christlichen Glauben. Leiten Sie sie an, Gottes Gebote zu halten. Erzählen Sie ihnen von Jesus Christus. Beten Sie mit ihren Kindern und kommen Sie mit ihnen zum Gottesdienst. Helfen Sie ihnen durch Ihr Beispiel, Gott und den Nächsten zu lieben, wie Jesus Christus es uns vorgelebt hat. Gott stärke Sie für diese Aufgabe.

Der Elternsegen:

Gott hat Ihnen Ihr Kind geschenkt. Er hat der Mutter in der Stunde der Gefahr geholfen und ihr das Leben und die Gesundheit erhalten. Er gebe Ihnen Kraft und Liebe, Ihr Kind auf seinem Weg zu begleiten, dass es aufwachse und reif werde Ihnen zur Freude, den Menschen zum Segen, Gott zur Ehre.

Persönliches Segenswort an die Eltern: ...

Lied: 171 1,2,4 Bewahre uns, Gott,

Pfr.: Abkündigungen
25-jähriges Dienstjubiläum von Frau Dick

Schlussgebet:

Pfr.: Laßt uns beten:

Herr, guter Gott! Hab Dank für diesen Gottesdienst auch mit unseren Familien aus dem Kindergarten und den Taufen. Wir danken Dir für alle Kinder in unserer Mitte, für alle, die Verantwortung tragen für das Leben von Kindern: Eltern, Erzieherinnen, Lehrer, Politiker, Mitarbeiter der Kirche, in den Vereinen und Organisationen. Lass uns verantwortungsvoll mit dem uns anvertrauten Leben umgehen.

Herr, schenke uns mit diesem 2. Advent, mit dem, was wir gehört und gesehen haben, einen neuen Zugang zum Weihnachtsfest. Lass es uns nicht leichtfertig zu einer Geschenk- und Gefühlsorgie verkommen, sondern bewusst mit unserem Denken und Fühlen angehen. Herr, wir bitten Dich um einen Glauben, der auch heute noch einmal ganz neu und erfrischend mit dir rechnet.

Und alles, was uns heute bewegt, fassen wir zusammen, in dem wir gemeinsam beten:

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Geht nun hin im Frieden des Herrn:

Lied: 421, 1 Verleih uns Frieden ...

Pfr.:
Gott erhalte uns in gegenseitiger Liebe und schenke uns Freunde und Frieden mit allen Menschen.
Gott segne uns als Boten seiner Liebe, damit alle Welt ein glaubwürdiges Zeugnis unseres Glaubens erfahren kann.
Gott sei bei uns und unseren Familien in guten und an schweren Tagen.
Es segne und behüte euch Gott, der Allmächtige und Barmherzige. Der Vater, der Sohn, und der Heilige Geist.
Gem.:
Amen.


Letzte Änderung: 08.06.2001
Pfr. Hanns-Heinrich Schneider