Lied: 76, 1: O Mensch, bewein dein Sünde groß
Pfr.: Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Gem.: Amen
Pfr.: Der Herr sei mit euch
Gem.: und mit deinem Geist
Pfr.: Ich gebe mich ganz in deine Hand, du wirst mich retten, HERR, du treuer Gott!
Gem.: Ehre sei dem Vater und dem Sohn ...
Pfr.: Liebe Gemeinde, der Gründonnerstagabend soll uns auf die letzten Tage der Passionszeit einstimmen und doch zugleich auch etwas von einer Hoffnung aufleuchten lassen, die weiterreicht, als alle Todesstrukturen unserer Welt. Haben wir uns im vergangenen Jahr textlich durch das Matthäusevangelium führen und begleiten lassen, so soll heute der Rahmen weiter und anders gespannt sein, mit dem wir der Passion Jesu und vor allem der Einsetzung des Abendmahles gedenken.
Das Opfer, das wir nun einsammeln, ist, wie die Kollekte am Ausgang, für unsere eigene Gemeinde bestimmt. Ich danke Ihnen sehr für das, was Sie geben können und möchten.
Zwischenspiel: Das Opfer (Klingelbeutel) für die eigene Gemeinde einsammeln.
Pfr.: Unsere ganz persönliche Schuld und unser menschliches Versagen bringen wir vor Gott, in dem wir beten, denn bei Gott ist alles, was uns bewegt, letztendlich gut aufgehoben:
Herr, im Lichte Deiner Wahrheit erkenne ich, dass ich gesündigt habe in Gedanken, Worten und Werken. Dich soll ich über alles lieben, meinen Gott und Herrn. Aber ich habe mich selber mehr geliebt als Dich. Du hast mich in Deinen Dienst gerufen; aber ich habe die Zeit vertan, die Du mir anvertraut hast. Du hast mir meinen Nächsten gegeben, ihn zu lieben, wie mich selbst; aber ich erkenne, wie sehr ich versagt habe mit meinem Egoismus und durch meine Gleichgültigkeit. Darum komme ich zu Dir und bekenne meine Schuld. Richte mich, mein Gott, aber verwirf mich nicht. Ich weiß keine andere Zuflucht, als Dein Erbarmen.
Lied: 178.12 Kyrie (Taize) 3X
Vor dem Angesicht Gottes frage ich einen jeden, eine jede von Euch: Ist dies Dein aufrichtiges Bekenntnis, und begehrst Du die Vergebung Deiner Sünden um Christi willen, so antworte: Ja
Gem.: Ja
Pfr.: Der allmächtige Gott erbarmt sich Deiner und vergibt Dir durch Jesus Christus alle Deine Sünden. Als ein berufener Diener der christlichen Kirche, und auf Befehl unseres Herrn Jesus Christus verkündige ich Dir die Vergebung aller Deiner Sünden im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes (+) und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: 81 1 Herzliebster Jesu
Pfr.: Liebe Gemeinde! Was wir heute viel zu wenig sehen und verstehen ist, dass die Bibel voller Befreiungsgeschichten ist. Das Schicksal eines Mose und das des Volkes Israel in Ägypten bringt Gott zum Handeln. Es lässt ihn nicht gleichgültig, wie die Machthaber der Welt mit den Machtlosen umgehen und so führt er Israel aus Ägypten heraus in eine zwar unbekannte, auch nicht leidfreie, doch befreiende Zukunft hinein. Hören wir mit Gottes Wort einmal in diesen Aufbruch hinein:
F.Kr: Der HERR sagte zu Mose und Aaron, als sie noch in Ägypten waren: »Sagt der ganzen Gemeinde Israel, dass jeder Familienvater am 10.Tag des Monats für seine Familie ein Lamm auswählt. Ist die Familie zu klein, um ein ganzes Tier zu verzehren, so soll sie sich mit der Nachbarfamilie zusammentun. Sie sollen sich vorher überlegen, wie viel jeder essen kann, damit nichts übrigbleibt. Das Tier muss einjährig und männlich sein und darf keine Fehler haben. Ihr könnt ein Schaf- oder ein Ziegenböckchen nehmen. Gegen Abend schlachten dann alle Familien in der ganzen Gemeinde ihr Lamm. Von dem Blut nehmen sie etwas und streichen es an die beiden Türpfosten und den oberen Türbalken der Häuser, in denen sie das Mahl halten.
Beim Essen sollt ihr reisefertig gekleidet sein, die Sandalen an den Füßen und den Wanderstab in der Hand. In Hast und Eile sollt ihr essen. Dies ist das Passafest für mich, den HERRN. In dieser Nacht werde ich durch Ägypten gehen und alle Erstgeborenen töten, bei Mensch und Vieh. An allen Göttern Ägyptens werde ich mein Gericht vollstrecken, ich, der HERR. Eure Türen aber sollen durch das Blut bezeichnet sein. Überall, wo ich dieses Blut sehe, werde ich vorübergehen, und so werdet ihr verschont bleiben, wenn ich strafend durch ganz Ägypten gehe. Dieser Tag soll für euch ein Gedenktag sein, der in allen kommenden Generationen als Festtag für mich gefeiert wird. Das ist eine Anweisung für alle Zeiten (2. Mose 12, 1-14).
Lied: 81, 2 Herzliebster Jesu
Pfr.: Nur in Gemeinschaft also, und als ein Fest soll Israel ein für allemal an den Auszug aus Ägypten denken, einem Tag, der sie in die Freiheit führte. Es ist ein langer, über tausendjähriger Weg der Auflehnung gegen Gott, der Entfremdung von den eigenen Wurzeln des Glaubens und des Versagens den dieses Volk geht, bis in die Gegenwart Jesu hinein. So spricht Gott sein Volk noch einmal an, und was er durch Jesus von Nazareth sagen lässt, wirkt tief bedrohlich für die religiösen Führer des Volkes. Hören wir eine der Predigten Jesu, die schließlich dazu führt, dass ihm der Boden entzogen wird. Nur so werden wir verstehen, warum alles so kommen musste, wie es dann auch kam:
F.Kr.: Als Jesus danach den Tempel verließ, sagte einer seiner Jünger zu ihm: »Lehrer, sieh doch nur diese gewaltigen Steine und diese prachtvollen Gebäude!« Da sagte Jesus: »Du bewunderst diese mächtigen Bauten? Hier wird kein Stein auf dem andern bleiben. Alles wird bis auf den Grund zerstört werden!«
Dann ging Jesus auf den Ölberg. Dort setzte er sich dem Tempel gegenüber nieder. Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas waren bei ihm. Sie fragten ihn: »Sag uns, wann wird das geschehen? Und woran können wir erkennen, dass das Ende von allem bevorsteht?« Jesus sagte zu ihnen: »Seid auf der Hut und lasst euch von niemand täuschen! Viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich behaupten: 'Ich bin es!' Damit werden sie viele irreführen. Erschreckt nicht, wenn nah und fern Kriege ausbrechen. Es muss so kommen, aber das ist noch nicht das Ende. Ein Volk wird gegen das andere kämpfen, ein Staat den andern angreifen. In vielen Ländern wird es Erdbeben und Hungersnöte geben. Das ist aber erst der Anfang vom Ende - der Beginn der Geburtswehen.«
»Was euch angeht, so seid darauf gefasst, dass sie euch an die Gerichte ausliefern und in den Synagogen* auspeitschen werden. Auch vor Statthaltern und Königen werdet ihr stehen um meinetwillen, um auch vor ihnen als Zeugen für mich auszusagen; denn nach Gottes Plan muss die Gute Nachricht allen Völkern verkündet werden, bevor das Ende kommt. Wenn sie euch verhaften und an die Gerichte ausliefern, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr euch verteidigen sollt. Sagt, was euch in dem Augenblick eingegeben wird. Denn nicht ihr werdet dann reden, sondern der Heilige Geist wird aus euch sprechen. Ein Bruder wird den andern dem Henker ausliefern und ein Vater seine Kinder. Kinder werden sich gegen ihre Eltern stellen und sie in den Tod schicken. Alle Menschen werden euch hassen, weil ihr euch zu mir bekennt. Aber wer bis zum Ende standhaft bleibt, wird gerettet werden (Mk 13, 1-13).«
Lied: 81, 3 Herzliebster Jesu
Pfr.: Es ist genug: enttäuschte Erwartungen und Hoffnungen im Jüngerkreis, eine große Verunsicherung, denn warum ist man diesem Meister gefolgt, wenn nun doch alles zu keinem guten Ende führt? Die Menschen bleiben, wie sie sind, die Römer tun, was sie wollen, die religiösen Führer des Volkes vertreten nach wie vor ihre eigenen Interessen. Diesem Spuk muss ein Ende gesetzt werden. Vielleicht gelingt es das Volk aufzuwiegeln, zu einer Revolution anzustiften, wenn dieser Jesus sich beweisen muss. Ein solches Denken führt zum Verrat:
F.Kr.: Es war kurz vor dem Fest der Ungesäuerten Brote, dem Passafest. Die führenden Priester und die Gesetzeslehrer suchten nach einer Möglichkeit, Jesus zu beseitigen, aber so, dass es kein Aufsehen erregte; denn sie hatten Angst vor dem Volk. Da fuhr der Satan in Judas, der auch Iskariot genannt wird. Judas war einer aus dem Kreis der Zwölf. Er ging zu den führenden Priestern und den Hauptleuten der Tempelwache und besprach mit ihnen, wie er ihnen Jesus in die Hände spielen könnte. Sie freuten sich und boten ihm eine Geldsumme an. Judas war einverstanden. Er suchte von da an eine günstige Gelegenheit, Jesus zu verraten, ohne dass das Volk etwas merkte (Lk 22, 1-6).
Lied: 81, 4 Herzliebster Jesu
Pfr.: Das Passafest ist für Jesus und seine Freunde vorbereitet. Auch sie wollen der Befreiung des Volkes in fröhlicher, ausgelassener Gemeinschaft gedenken. Sie tun es nach den überlieferten Riten ihrer Vorfahren:
F.Kr.: Als die Stunde gekommen war, setzte sich Jesus zu Tisch und die Apostel mit ihm. Er sagte: »Ich habe mich sehr danach gesehnt, dieses Passamahl mit euch zu feiern, bevor ich leiden muss. Denn ich sage euch: Ich werde es erst wieder feiern, wenn das, worauf jedes Passamahl hinweist, in der neuen Welt Gottes zur Erfüllung gekommen ist.«
Dann nahm er den Becher mit Wein, sprach darüber das Dankgebet und sagte: »Nehmt diesen Becher und teilt ihn unter euch! Denn ich sage euch: Ich werde erst wieder Wein trinken, wenn die neue Welt Gottes da ist.« Dann nahm Jesus ein Brot, sprach darüber das Dankgebet, brach es in Stücke und gab es ihnen mit den Worten: »Das ist mein Leib, der für euch geopfert wird. Tut das immer wieder, damit unter euch gegenwärtig ist, was ich für euch getan habe!« Ebenso nahm er nach dem Essen den Becher mit Wein und sagte: »Dieser Becher ist Gottes neuer Bund, der in Kraft gesetzt wird durch mein Blut, das für euch vergossen wird.
Aber ihr müsst wissen: Der Verräter sitzt hier mit mir am gleichen Tisch. Der Menschensohn muss zwar den Weg gehen, der ihm bestimmt ist; aber wehe dem Menschen, der ihn verrät.« Da fingen sie an, einander zu fragen, wer von ihnen es wohl sei, der so etwas tun würde (Lk 22, 14-20).
Lied: 81, 5 Herzliebster Jesu
Pfr.: Das tut zu meinem Gedenken. In der Sprache der Bibel bedeutet »Gedenken« nicht ein bloßes Erinnern, sondern zugleich das Gegenwärtigwerden dessen, an den man sich erinnert. So, wie Israel sich am Passah an den Auszug zurückerinnert und diesen in ihrer Mitte lebendig hält, so will auch der Herr - nach Tod und Auferstehung - mit dem Abendmahl im Glauben der Kirche und in der Gemeinschaft aller Christen gegenwärtig sein. Doch jetzt, wo er diese Worte spricht, ist er noch in der Gegenwart seiner Jünger.
Er schaut in die Zukunft und er spricht in ihre Zukunft hinein, für jene Zeit in der er nicht mehr leibhaftig in ihrer Mitte gegenwärtig sein wird. Jetzt aber geht sein Weg noch weiter:
F.Kr.: Jesus ging wie gewohnt zum Ölberg, und seine Jünger folgten ihm. Als er dort war, sagte er zu ihnen: »Betet darum, dass ihr in der kommenden Prüfung nicht versagt.« Dann ging er allein weiter. Einen Steinwurf von ihnen entfernt kniete er nieder und betete: »Vater, wenn es dein Wille ist, dann erspare es mir, diesen Kelch trinken zu müssen. Aber dein Wille soll geschehen, nicht der meine!« Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und gab ihm Kraft. In seiner Todesangst betete Jesus noch angespannter, und sein Schweiß tropfte wie Blut auf den Boden. Als er sich vom Gebet erhob und wieder zu den Jüngern kam, schliefen sie; so erschöpft waren sie vor Kummer.
F.Kr.: »Wie könnt ihr schlafen?« sagte er zu ihnen. »Steht auf und betet, damit ihr in der kommenden Prüfung nicht versagt (Lk 22, 39-46)!«
Lied: 81, 6 Herzliebster Jesu
Pfr.: Von der Erde aus gesehen, ist Jesus nun allein, es ist sein Kampf ums Leben, um seine Vater- und Gottesbeziehung, seinen Auftrag für die Welt. Nur der Himmel, so wird es uns berichtet, steht ihm bei. Nichts wird Jesus geschenkt, und er weiß es. Seine ganze Menschlichkeit wird hier erfahrbar, keine himmlischen Heerscharen, die für ihn eintreten, kein strahlendes Halleluja, das ihn erlöst. Er ist allein mit sich und seinem Gott - und er hat nackte Angst, denn er hört sie kommen, die Menschen, die ihn festnageln werden:
F.Kr.: Noch während Jesus das sagte, kam ein Trupp von Männern, voran Judas, einer von den Zwölf. Er ging auf Jesus zu und wollte ihm den Begrüßungskuss geben. Aber Jesus sagte zu ihm: »Judas, mit einem Kuss willst du den Menschensohn verraten?« Da merkten auch die Jünger, was bevorstand, und fragten: »Herr, sollen wir mit dem Schwert zuschlagen?« Und einer von ihnen hieb auf den Bevollmächtigten des Obersten Priesters ein und schlug ihm das rechte Ohr ab. Aber Jesus sagte: »Halt! Hört auf!« Er berührte das Ohr und heilte den Mann. Dann wandte er sich an die führenden Priester, die Hauptleute der Tempelwache und die Ratsältesten, die ihn festnehmen wollten: »Warum rückt ihr hier mit Schwertern und Knüppeln an; bin ich denn ein Verbrecher? Täglich war ich bei euch im Tempel, und ihr seid nicht gegen mich vorgegangen. Aber jetzt ist eure Stunde gekommen. Jetzt haben die dunklen Mächte Gewalt über mich« (Lk 22, 47-53).
Lied: 81, 7 Herzliebster Jesu
Pfr.: So ist es in der Welt, im Leben, und niemand von uns kann sich dem entziehen. Wir alle verraten unseren Glauben, wie damals Jesus verraten wurde. Wir sind aktiv oder passiv daran beteiligt, dass die Gegenwart Gottes in unserer Mitte verdunkelt wird. Die einen verschlafen sie, die anderen verleugnen sie, wo das Bekenntnis gefragt wäre.
F.Kr.: Sie nahmen Jesus fest, führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des O- bersten Priesters. Petrus folgte ihnen in weitem Abstand. Im Hof war ein Feuer angezündet. Viele saßen darum herum, und Petrus setzte sich mitten unter sie. Eine Dienerin bemerkte ihn im Schein des Feuers, sah ihn genauer an und sagte: »Der da war auch mit ihm zusammen!« Aber Petrus stritt es ab: »Frau, ich kenne ihn überhaupt nicht!« Bald darauf wurde ein Mann auf ihn aufmerksam und sagte: »Du gehörst doch auch zu denen!« Aber Petrus widersprach: »Mensch, ich habe nichts mit ihnen zu tun!« Etwa eine Stunde später bestand ein anderer darauf und sagte: »Kein Zweifel, der war auch mit ihm zusammen, er ist doch auch aus Galiläa.« Aber Petrus stritt es ab: »Mensch, ich weiß überhaupt nicht, wovon du sprichst!« Und sofort, während er noch redete, krähte ein Hahn. Der Herr drehte sich um und sah Petrus an. Da fiel Petrus ein, was er zu ihm gesagt hatte: »Bevor heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen und behaupten, dass du mich nicht kennst.« Und er ging hinaus und begann, bitter zu weinen (Lukas 22, 54-62).
Lied: 81, 8 Herzliebster Jesu
Pfr.: Ob das, was wir bis hierher an diesem Gründonnerstagabend gehört haben, ein letztes Wort bleibt, liegt auch an uns. Der Weg nach Golgatha wird ja in unserer Mitte von vielen Menschen auf ihre eigene Weise nachgegangen. Daher hören wir die Worte der Bibel als Worte, die uns wachrütteln, und zum Glauben ermutigen sollen. Denn wo innerhalb dieser Jüngerschar damals würden wir selbst uns heute wiederfinden?
Flötenzwischenspiel
Überleitung zum Abendmahl
F.Kr.: Er, Einer! -
Einer, der sich verschenkte, der gab,
was er hatte, der zum Brot wurde und zum Wein!
Ein Stück Brot, ein Schluck Wein -
für alle, die hungern und dürsten nach Brot,
nach Liebe, nach Gerechtigkeit nach Frieden.
Seht,
welch ein Mensch!
der sich nehmen ließ, brechen, -
Stück um Stück, Tag für Tag,
bis zum letzten Tropfen seines Blutes.
Bis alles vollendet war -
und leer das Grab.
Ja, er war Gottes Sohn.
Darum: Erhebet eure Herzen.
Gem.: Wir erheben sie zum Herren.
F.Kr.: Laßt uns Dank sagen dem Herrn, unserm Gott.
Gem.: Das ist würdig und recht.
F.Kr.: Herr Jesus Christus!
Wir danken dir,
da du uns in dieser Zeit,
in der die Welt bedrohlich und so friedlos aussieht,
mit deinem Mahl
über alles Scheitern hinausblicken lässt.
Noch sind Not und Unfreiheit,
noch herrschen Gewalt und Angst,
noch ist die Wahrheit entstellt,
noch regiert Misstrauen im Kleinen wie im Großen.
F.Kr.: Aber schon heute
haben wir einen Vorgeschmack davon erhalten,
dass Fülle und Freiheit,
Frieden und Freude,
Erkenntnis der Wahrheit und Hilfe,
und in all dem Vertrauen,
das alle miteinander verbindet,
vor uns liegen -
in jener Zukunft,
die du für uns bereit hältst.
Lass uns daran festhalten
und auf dem Weg des Friedens bleiben,
damit wir selbst zu einem Zeichen der Hoffnung werden,
die diese Welt so nötig braucht.
Herr, wir sind nicht viele.
Viel liegt vor uns.
Aber: Von deiner Kraft werden wir leben.
Gem.: Heilig, heilig, heilig ...
Pfr.: Unser Herr Jesus Christus / in der Nacht, da er verraten wurde / nahm er das Brot, dankte und brach's / und gab's seinen Jüngern und sprach: Nehmt hin und esst, / das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. / Solches tut zu meinem Gedächtnis.
Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl, dankte, gab ihnen den und sprach: / Nehmet hin und trinket alle daraus: / Dieser Kelch ist das Neue Testament, der neue Bund, in meinem Blut, / das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. / Solches tut, so oft ihr's trinket, zu meinem Gedächtnis.
All unsere Bitten und all unseren Dank fassen wir zusammen, indem wir gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Deinen Tod, o Herr, verkündigen wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.
Gem.: Christe, du Lamm Gottes
Pfr.: Der Friede des Herrn sei mit euch
Gem.: und mit deinem Geist.
Pfr.: Jesus hat zu seinen Aposteln gesagt: Frieden hinterlasse ich euch, und meinen Frieden gebe ich euch. Deshalb bitten wir:
Jesus Christus, unser Bruder, schau nicht auf unser Versagen, sondern auf den Glauben deiner Kirche, und schenke uns allen nach deinem Willen Einheit und Frieden. Amen.
EINLADUNG UND AUSTEILUNG
Lied: 221, 1-3 Das sollt ihr, Jesu Jünger
Pfr.: Abkündigungen
Pfr.: Laßt uns beten:
Herr, guter Gott! Wir kommen mit unserem Gebet vor dich und danken dir für dein Wort, das Brot und den Kelch als Zeichen deiner Gegenwart in unserer Mitte über alle Zeit hinweg. Wir danken dir für die Gemeinschaft, die uns im Glauben an dich stärkt und ermutigt: - ein langer Weg vom Auszug aus Ägypten durch die vielen Wüsten unserer Geschichte, über das Passafest vor dem Tode Jesu und dem Glauben, dass du unter uns gegenwärtig bist.
Vor dich bringen wir Schuld und Versagen, doch auch unseren Dank für alle Vergebung, die du uns schenkst, einen Frieden, der höher ist als alle unsere menschliche Vernunft. Füreinander wollen wir vor dir einstehen, miteinander dich loben. Wir danken dir für deine Gegenwart gestern, heute und morgen. Lass uns von diesem Gründonnerstagabend mit in unser Leben hinein nehmen, dass auch am Karfreitag (noch) nicht das letzte Wort gesprochen wird und unser Glaube, unsere Hoffnungen und unsere Liebe weiterreichen darf als bis zu den Gräbern dieser Welt.
In diesem Vertrauen wollen wir in unser Leben zurückgehen und Gott um seinen Segen bitten:
Lied: 421, 1 Verleih uns Frieden gnädiglich ...
Pfr.: Der Herr segne euch und behüte euch. / Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. / Der Herr hebe sein Angesicht über euch und gebe euch und der ganzen Schöpfung seinen Frieden.
Gem.: Amen