Hanns-Heinrich Schneider, Pfr.
Oosterduinkerke/ Nieuwpoort, Belgien 1999
Rotary-Club, Lahr, 1999
Beide Überlegungen sind richtig: Unser Leben hat in seiner Einmaligkeit seinen ganz eigenen Wert, und doch leben wir in dem Bewusstsein unserer Grenzen. Daher stellen sich jedem Menschen in der einen oder anderen Weise diese Fragen, ja er fragt sogar über sich selbst hinaus, über all das, was er fassen und begreifen kann. Er wird vor allem in Grenzsituationen von Liebe oder Leid und an den Schwellen seines Lebens, z.B. vom Jungsein zum Erwachsenwerden, vom reifen zum älteren oder vom älteren zum alten Menschen im Rahmen seiner intellektuellen oder gefühlsmäßigen Möglichkeiten nach Antworten suchen, will er nicht gedankenlos, eventuell gleichgültig oder abgestumpft leben.
Es gibt eine sehr prägnante Geschichte aus dem Munde Jesu, die uns unmittelbar in unsere Fragestellung nach "Wert und Glaube" einführen kann. Übertragen wir sie ein wenig in die Sprache und Gedankenwelt unserer Zeit:
Ein wohlhabender Mann hat gut gewirtschaftet, seine breit gestreuten Aktien werfen eine reiche Dividende ab, seine Immobilien amortisieren sich schneller als gedacht, sein Kapital im In- und Ausland ist krisenfest angelegt, so dass er sich nun nach neuen Anlagemöglichkeiten umschauen muss, um seinen Besitz auch weiterhin zu steigern. Er überschreibt seiner Frau ein Ferienhaus auf Sylt, seinen beiden Töchtern je ein Mietshaus und seinem Sohn, der Student ist, schenkt er ein Kabriolett. Hier und da macht er sogar eine Spende, weil ihm sein Steuerberater dazu geraten hat.Eines der bekanntesten Bücher von Erich Fromm setzt sich eben mit diesem Thema auseinander: "Haben und Sein". Lebt der Mensch von dem, was er hat, was er besitzt oder von dem, was ihn als Mensch auszeichnet? Unser biblischer Wohlstandsbürger hat alles, was ein Mensch sich nur wünschen kann und meint, bestens gegen die Unbilden des Lebens abgesichert zu sein, doch er verliert ganz plötzlich und unvorhersehbar das Wichtigste, was einem Menschen gegeben ist, sein Leben. Es ist ein verengtes, eingeschränktes Leben, das mehr vom "Haben" als vom "Sein" bestimmt ist und damit dem modernen Menschsein durchaus ähnelt.Er weiß: Ihm kann nichts mehr passieren, dabei denkt er bei sich, lass es dir gut gehen und freue dich deines Lebens. Aber Gott spricht zu ihm: Du Narr! Diese Nacht noch werde ich deine Seele von dir fordern, wem wird dann all das gehören, was du dir angehäuft hast. (Lukas 12, 16 - 20)
Müssen wir nicht, ohne vorschnell zu verallgemeinern, festhalten: Es wird heute gern sehr schnell und viel von anderen erwartet, aber man selbst hält sich zurück: Ich habe große Erwartungen an die Kirche, doch ich selbst halte mich bedeckt; - von der Politik, aber ich selbst verweigere mich; - von gesellschaftlichen Organisationen, aber ich halte mich heraus. Was mir wichtig ist, das bin ich selbst, und so können wir festhalten, dass die Diskussion um Werte in jeder Generation neu geführt werden muss, was auch für den christlichen Glauben gilt; Denkaufgaben für jeden Menschen, der sich selbst und seine Existenz im Verhältnis zu anderen als reflektiert, bedacht erleben möchte.
Warum fragen wir also noch einmal nach Wert
und Glaube? Ich möchte mit Goethe antworten,
wie er von Thomas Mann im Vorwort zu einer
Zeitschrift für Künstler im Exil mit dem
bezeichnenden Namen "Maß und Wert" zitiert
wird: "`Heute, sagt Goethe,.., kommt es
darauf an, was einer wiegt auf der Waage
der Menschheit. Alles Übrige ist eitel.
Und Thomas Mann weiter: `Künstler wollen
wir sein und Anti-Barbaren, das Maß verehren,
den Wert verteidigen, das Freie und Kühne
lieben und das Spießige, den Gesinnungsschund
verachten ..." [1] Spüren wir dem nun einmal
in unseren weiteren Überlegungen nach, wobei
ich jetzt nicht weiter auf die Gemeinsame
Erklärung des Rates der Evangelischen Kirche
und der Deutschen Bischofskonferenz "Grundwerte
und Gottes Gebot" von 1979 eingehen werde.
Sie geht zentral von den 10 Geboten aus,
was heute in dieser Weise nicht das Thema
ist. [2]
Dies gilt bei allen Unterschieden und Eigenarten
in Rassen- oder Religionszugehörigkeit,
in Hautfarbe, ethnischer Zugehörigkeit und
Kultur, in körperlicher Verfassung oder
geistigen Möglichkeiten. Diese Überlegungen
zielen auf den Kern unseres Personseins,
als Individuum. Mit einer kleinen, sehr
alten Geschichte können wir uns unserer
Fragestellung weiter nähern:
Der Schüler Konfuzius sprach: "Man nimmt
einen hölzernen Hebelarm, der hinten beschwert
und vorne leicht ist. Auf diese Weise kann
man das Wasser schöpfen, dass es nur so
sprudelt". Da antwortete der Gärtner, der
ein Weiser war: "Ich habe meinen Lehrer
sagen hören: Wenn einer eine Maschine benützt,
so betreibt er alle seine Geschäfte maschinenmäßig;
wer seine Geschäfte maschinenmäßig betreibt,
der bekommt ein Maschinenherz; wenn aber
einer ein Maschinenherz in der Brust hat,
dem geht die reine Einfalt verloren." [3]
Angesichts, um nur einige Beispiele zu erwähnen,
der Diskussion um Genetik, Gentechnik, der
Bioethik, der Biomedizin, doch auch der
Fragen nach Sterbehilfe und dem Schwangerschaftsabbruch,
ja sogar dem modernen Suchen nach der "Weltformel",
die uns unsere Herkunft aus der Endlosigkeit
der Zeit heraus erklären sollte, werden
die Fragen nach unserem Werteverständnis
und den Möglichkeiten und Grenzen von Philosophie
und religiösen Strömungen, so wie in scharfer
Abgrenzung hierzu, dem christlichem Glauben
immer bedeutsamer und unerlässlicher.
Wir sind, je weiter und tiefer wir das Leben
der Welt reflektieren konnten, auf immer
weitere Fragen gestoßen, die für uns nicht
ein Ende markierten, sondern uns je neu
an einen Anfang stellten. Dieses "Anfangen"
gehört zum Menschsein, auch aus biblischer
Sicht unaufgebbar dazu, wer es aufgibt,
wird mehr gelebt werden, als dass er selbst
lebt. Doch bevor wir uns noch eingehender
mit der Frage nach den Werten befassen,
fragen wir nach dem biblischen Menschenbild,
das vorausgesetzt werden muss.
Die uralte von Martin Heidegger so formulierte
Frage, "warum ist überhaupt Seiendes und
nicht vielmehr Nichts?" begründet sich im
Staunen des Menschen. Unser Leben, die Schöpfung,
die erfahrbare und unerfahrbare Welt sind
uns ein unverfügbares Geschenk. In der Schöpfungstheologie,
wie sie uns in ganz unterschiedlichen Berichten
der Bibel überliefert ist, finden wir eine
spezifische Antwort auf die Frage nach dem
Sinn. Allen Aussagen liegt bei allen Unterschieden
im Detail der Glaube zugrunde, dass "Gott
der Schöpfer des Himmels und der Erde ist."
Daher schließt der erste, der aber der jüngere
der beiden ersten Schöpfungsberichte ist,
mit einer so genannten "Billigungsformel"
ab: "Und Gott sah an alles, was er gemacht
hatte, und siehe, es war sehr gut!" (Genesis 1, 31)
Damit ist wie mit einem Ausrufezeichen
bestätigt, dass die Erde so ist, wie Gott
sie wollte. Das ist also etwas sehr anderes,
als das, wie wir sie heute erfahren.
Das Ja Gottes zur Welt, wie immer sie historisch
auch entstanden sein mag, steht nicht dadurch
in Frage, dass wir Menschen aus der Erde
machten, was wir nun erleben. Dabei ist
festzuhalten, dass wir es bei der Schöpfungstheologie
ja mit Glaubensaussagen und nicht etwa mit
Tatsachenberichten zu tun haben.
Es sind Menschen, die in ihrer je eigenen
Zeit und auf dem Hintergrund ihrer Weltwahrnehmung,
ihres Verstehenshorizontes und Glaubens
Aussagen zur Entstehung der Welt machen,
dies aber aus dem Grundvertrauen und der
Überzeugung heraus, dass die Welt eben nicht
durch einen Zufall der Natur entstanden
ist, sondern durch den Willen Gottes. So
finden wir im Menschenwort überliefert das
Wort Gottes an uns Menschen.
Naturwissenschaftliche Erkenntnisse über
die Entstehung der Welt stehen damit also
nicht im Widerspruch zu dem, was die Bibel
uns in einer ganz anderen Absicht von Gott
und Welt erzählt.
Schon die beiden Namen sind Teil einer großen
Theologie der Schöpfung. Adam und Eva stehen
für den Menschen schlechthin, also nicht
für ein isoliertes erstes Menschenpaar.
Gott schafft sich den Menschen (Adam) als
Gegenüber. Zunächst gibt es - allem Unsinn
zum Trotz, der immer wieder behauptet wird
- biblisch, also nicht den biologischen
Mann, sondern einen Menschen. Erst, indem
`Eva' als ein weiterer, aber anderer, unterscheidbarer
Mensch hinzukommt, wird aus dem Menschen
Adam, der Mann. Mann und Frau entstehen
von Gott aus in ihren Geschlechterrollen
also im gleichen Augenblick.
Mit diesem Menschenpaar wird ausgedrückt,
dass Gott die Einsamkeit aufhebt, ja für
nicht lebensfähig hält. Partnerschaft und
Gemeinschaft ist - gegen alle Einsamkeit
- gewollt. Da auch Mann und Frau unter den
Vorhalt Gottes fallen, dass alles, was Er
geschaffen hat, `gut ist (also zu dem dient,
wozu es erschaffen wurde !), bleibt festzuhalten,
dass hierzu eben auch die Geschlechtlichkeit
und seine Sexualität gehört.
Die Würde des Menschen besteht darin, dass
er so, wie er ist, von Gott gewollt und
bejaht ist, so dass sich in ihm die Gottheit
Gottes widerspiegelt. Gerade das Christentum
hat von diesem Verständnis ausgehend die
Menschenwürde eines jeden Menschen als einer
einzelnen Person im Gegenüber zu Gott und
Welt festgestellt. Die Ebenbildlichkeit
des Menschen besteht darin, dass der Mensch
im Unterschied zu allem anderen, was lebt,
Mensch ist, vernunftbegabt und seine Welt
eigenverantwortlich gestaltend.
Diese Aufeinanderbezogenheit des Menschen
zueinander, zur Natur und der Kreatur, so
wie im Verhältnis zu Gott hat daher weitreichende
Folgen auch für unsere Überlegungen.
Der biblische Herrschaftsauftrag bedingt
die Sorge um das einem Menschen Anvertraute.
In diesem Sinne heißt es Genesis 2,15: dass
der Mensch "ihn bebaute und bewahre." Was
hier schöpfungstheologisch ausgesagt wird,
ist das in die Verantwortung nehmen des
Menschen für seine Welt.
Bebauen und Bewahren haben ihrem Wortsinn
nach etwas mit "Kultur" zu tun. Dieses aktive
Handeln des Menschen hat durchaus etwas
mit der Eroberung der Welt zu tun, doch
nicht mit Raubbau und Zerstörung. Kaum irgendwo
sonst wird die Gottähnlichkeit des Menschen
für uns so offensichtlich, wie gerade hier
im schöpferischen Tun des Menschen.
So modisch salopp kann es also nicht gehen,
wie es der bekannte Modeschöpfer Karl Lagerfeld
einmal in einem Interview zum Ausdruck brachte:
"Nach mir die Sintflut. Am Anfang stehe
ich. Am Ende stehe ich. Und sonst ist mir
alles egal ..." Einen solchen Zeitgeist beschrieb
Siegfried Lenz mit den Worten: "Ein Grabstein
über unsere Zeit müsste die Inschrift tragen:
Jeder wollte das Beste - für sich ..." [6]
Karl Lehmann schreibt unter der Überschrift
"Kreatürlichkeit des Menschen als Verantwortung
für die Erde": "Die Aufgabe des Christen
besteht also darin, ein neues Denken einzuüben,
das zu einer sensiblen Verantwortung des
Menschen zwischen Gott und Welt, Geschichte
und Natur führt." Und in Auseinandersetzung
mit Martin Heidegger führt er weiter aus:
" Menschsein heißt: als Sterblicher auf
der Erde sein, heißt: bei den Dingen sein.
`Wir sind im strengen Sinne des Wortes -
die Be-Dingten ... Der Mensch kann seine
Welt nur menschlich gestalten, wenn er richtig
Maß nimmt¨" [7]
Abschließend halten wir fest: "dass der Mensch
seine Würde aus Annahme und Anerkennung
durch Gott empfängt, ist die Grundaussage
des christlichen Glaubens; sein Bild vom
Menschen verbindet Individualität und Sozialität,
Selbstbestimmung und Solidarität miteinander.
Sinn erfahren Menschen nicht nur darin,
dass sie sich selbst verwirklichen, sondern
dass sie von anderen gebraucht werden ..."
[8]
"Werte" werden selbst in ein und derselben
Kultur sehr unterschiedlich wahrgenommen,
wie viel mehr dann in je unterschiedlichen
Kulturen. Machen wir uns das zunächst an
einigen Beispielen deutlich: Ich sehe ein
Bild vor mir, es kann sehr alt oder auch
modern sein, es werden sich Menschen finden,
die es mögen und andere, die es abscheulich
finden und gar nichts damit anfangen können.
Für den einen ist es ein wertvolles Bild,
für den anderen nicht.
Dabei ändert unsere persönliche Einstellung
nichts am Wert eines Gegenstandes. Ein Boys
behält seinen Wert, seinen Markt-Wert, ganz
und gar unabhängig davon, ob ich sein Werk
persönlich mag oder nicht. Schon diese Tatsache
relativiert unsere Überlegungen zum "Wert"
einer Sache. Ist der Wert eines Gegenstandes
bei uns einmal festgelegt, z.B. beim alltäglichen
Einkauf, so kann er in anderen Ländern durchaus
diskutiert werden. Gerade bei käuflichen
Dingen, die durch eine Produktion hergestellt
und zum Verkauf angeboten werden, lässt
sich der Wert, der sich dann im Preis ausdrückt,
sehr genau feststellen.
Nehmen wir ein anderes Beispiel: Mir ist
der Glaube an Gott und daraus abgeleitet
die christliche Ethik ein unaufgebbarer
Wert für mich selbst, wie meines Erachtens
auch für Fragen unserer Gesellschaft. Dies
kann aber von einem anderen Menschen völlig
anders gesehen werden. Dieser Wert lässt
sich nicht in Mark und Pfennig bemessen,
für den einen Menschen ist er einer, für
einen anderen nicht. Daraus folgert, dass
jedes und alles, was für einen Menschen
irgendeinen Wert besitzen soll, immer zu
bedenken ist, um überhaupt zu einem Wert
werden zu können; und in die Auseinandersetzung
hinein führt, wo ich andere mit einem für
mich selbst so empfundenen Wert konfrontiere.
Werte sind also nicht gedankenlos zu haben.
Das aber macht die Auseinandersetzung um
sie in einer Zeit vielfacher Gedankenlosigkeit
nicht einfacher.
Dennoch stellen sich die eingangs gestellten
Fragen nach Sinn und Wert meiner Existenz
und verlangen auf einem langen Lebensweg,
durch die Erfahrung von Höhen und Tiefen,
von Freude oder Leid und mancherlei Herausforderungen
in Beruf und Freizeit, eine Antwort.
Gerade angesichts von Schwellenriten im Leben
eines Menschen (Taufe, Konfirmation, Trauung,
Beerdigung), fragt der Mensch in sein Leben
hinein und vielfach sogar, auch wenn er
dies sonst kaum zulassen würde, über sich
selbst hinaus. In wie weit ein solches Fragen
dann Bestand hat, das steht dahin. Bischof
Karl Lehmann bietet folgende Definition
für den Begriff "Wert" an:
"Werte sind Leitlinien zur Orientierung des
Menschen, die Handlungsziele vorgeben und
für die Sinnbildung bedeutsam sind. Sie
haben eine Führungsrolle im menschlichen
Tun und Lassen inne, wo immer Menschen etwas
wünschen oder `wichtig finden als Personen
Stellung nehmen und Urteile aussprechen.
Solche Werte müssen den Trägern keineswegs
voll bewusst sein. Sie können in soziale
Gewohnheiten, `Normen und kulturelle `Selbstverständlichkeiten
eingelagert sein; sie können sich aber auch
in `Idealen und in Entwürfen einer individuellen
und gesellschaftlichen Ethik niederschlagen.
Werte sind in komplexer Weise auf `Bedürfnisse
hin orientiert." [10]
Bedingt durch die Aufklärung können alte
Denkmuster nicht unkritisch übernommen werden,
Glaube und Kirche verlieren ihre tragende
Kraft. Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg
kann zumindest in Europa nichts mehr bleiben,
wie es historisch einmal gewachsen ist.
Die Monarchien danken ab, Demokratien entstehen.
Der Faschismus der 30iger Jahre wird für
viele Menschen ein Religionsersatz. Das
Ende des Dritten Reiches ist somit unzähligen
Deutschen zunächst eine Lebenskatastrophe,
welche alle überkommenden und übernommenen
Werte radikal in Frage stellt.
Das Entstehen der Bundesrepublik mit einem
unerwarteten Wirtschaftswunder führt in
eine ungeahnte Zukunft.
Kommunismus und Marktwirtschaft liefern sich
ein ideologisches Duell. Die Studentenbewegung
Ende der 60ger stellt die Verkrustungen
der jungen Bundesrepublik in Frage. Mit
Willy Brand und Walter Scheel will man "mehr
Demokratie" und eine neue Ostpolitik wagen.
Darauf fußend ist die Wiedervereinigung
politisch die einschneidendste Zäsur nach
dem 2. Weltkrieg mit allen Konsequenzen
für die Menschen in beiden Teilen der Bundesrepublik
Deutschland.
Werbung und Massenmedien mit all ihren Möglichkeiten
einschließlich des Internets verändern das
öffentliche, doch auch persönliche Bewusstsein
in einem ungeahnten Ausmaß, sowie die unglaubliche
Beschleunigung der technologischen Entwicklung.
Hierdurch muss schließlich das gesellschaftliches
Gefüge erschüttert werden. Davon bleiben
auch die Sexualmoral, Ehe und Familie nicht
ausgenommen.
Die Sozialforscher sprechen von einer `Singularisierung'
der Beziehungen, einem Trend zur Vereinzelung,
den wir heute festzustellen haben. Die Folge
ist ein Mehr an Freiheit, doch auch an Vereinsamung
und Fremdheit. [10] Dabei ist der Wunsch
nach stabilen, verbindlichen und festen
Partnerschaftsformen nach wie vor sehr groß,
es gelingt heute aber nur noch schwer, sie
zu leben. Dies führt dazu, dass `außerfamiläre
Lebensformen gesucht werden. Die Folge
ist die Einsicht, dass Partnerschaft genau
so gut in anderen lebensgemeinschaftlichen
Formen erlebt werden kann. Die Geburtenrate
ist in der Bundesrepublik inzwischen besorgniserregend
gesunken.
Gründe hierfür liegen für die Fachleute z.T.
in dem beschriebenen "Wertewandel der letzten
Jahrzehnte. Ein Sammelsurium also von sozialpsychologischen,
moralischen, wirtschaftlichen und politischen
Beweggründen oder Voraussetzungen ..." [11]
Auch im Bereich des öffentlichen Bewusstseins,
von Religion und Ideologie werden die Möglichkeiten
vielfältig. Alte Bindungen weichen neuen
Überzeugungen, in denen sich der Einzelne
zunehmend selbstbestimmt immer mehr selbst
in den Blickpunkt rückt. Dies führt seit
Jahren zu einer spürbaren Abnahme der Übernahme
von Verantwortung in Vereinen und Organisationen,
der Kirchen und politischen Parteien. Unreflektierte
`Autorität ist zunehmend in Frage gestellt.
Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog
sorgt sich in seiner Rede zum 150-jährigen
Jubiläum des Deutschen Katholikentages in
Frankfurt, in einem Vortrag: "Es ist zwar
richtig, dass die persönliche Freiheit als
hoher Wert allgemein anerkannt wird. Aber
auf der anderen Seite kann die Gesellschaft
auf Dauer nicht ohne einen verbindlichen
- und das heißt ja: ihre Mitglieder verbindenden
- Wertekonsens existieren. Ein solcher Konsens
steht nie ein für allemal fest. Aber gerade
weil er im Wandel begriffen ist, brauchen
wir den öffentlichen Disput darüber. Mit
einem privaten Spartenfernsehen kann man
leben - mit einer privaten Spartenethik,
die nur noch kleine und kleinste Milieus
verpflichtet, auf Dauer sicher nicht ..."
[12]
Von hieraus können wir nun die inzwischen
entstandene, notwendig gewordene Diskussion
um gesellschaftliche "Werte" verstehen,
es ist zunächst einmal auch eine "Grundwertedebatte,
die geführt wird, geführt werden muss.
Die Unsicherheit im Wertebegriff äußert sich
in einer eigenartigen Unklarheit der Begriffe.
Grundwertbezeichnungen wie Frieden, Freiheit,
Gerechtigkeit werden ideologisch besetzt
und mit beliebigen Inhalten gefüllt. In
diesem Zusammenhang verweist Lehmann auf
ein offizielles Wort der Bischöfe H. Dietzfelbinger
und Julius Kardinal Döpfner für die beiden
großen Kirchen: "Für die Ordnung von Recht
und Gesellschaft gibt es sittliche Wertvorstellungen,
die von allgemeiner Gültigkeit sind. An
sie ist auch der Gesetzgeber gebunden. Wird
dieser Grundsatz aufgegeben, dann verliert
die Gesellschaft ihre Gemeinschaftsfähigkeit
und die Möglichkeit, sich über eine allgemeingültige
Gesetzgebung zu verständigen.
Der Begriff entstand im Zusammenhang der
juristischen Diskussion Ende der 20er Jahre.
Er wird von den Sozialdemokraten A. Arndt
und W. Eichler aufgegriffen, die großen
Einfluss auf das Godesberger Programm der
Deutschen Sozialdemokratie hatten. Wie bereits
geschildert, kommt er mit den 70er Jahren
immer stärker ins öffentliche Bewusstsein.
Elemente dieser Grundwertedebatte sind:
die ethische Dimension, Grundlagen der Verfassung,
Fundamente der Parteiprogramme, Moral in
einer säkularisierten Welt. "Hinzu kommt
ein weiteres verfassungstheoretisches Element.
Das BVerfG hat mehrfach erklärt, die Grundrechte
seien nicht nur Abwehrrechte des Bürgers
gegen den Staat, sondern hätten zugleich
den Rechtsgehalt von objektiven Normen bzw.
Werten. Dann liegt es nahe, in den Grundwerten
ein "Wertesystem" zu sehen oder von einer
"Werteordnung des Grundgesetzes" zu sprechen."
Und es wird weiter ausgeführt, dass "die
Grundwerte eine verwirrende Bedeutungsvielfalt
dieses Wortes an den Tag brachte". Wir spüren,
wie verschwommen der Begriff dennoch bleibt.
Aus diesem Grund wird dafür plädiert, dass
er nicht stärker fixiert werden sollte,
weil er sonst in Gefahr gerät ideologisch
missbraucht zu werden. In jedem Fall zeugt
eine "Grundwertedebatte" von geistigen Krisensymtomen,
bedingt durch den Verlust ethischer Grundhaltungen
und einem "Schwund des innergesellschaftlichen
Vertrauens."
Zwischen den Begriffen "Grundwert" und "Grundrecht"
besteht trotz Unterschieden eine mehrfache
Beziehung. "Die Grundrechte sind in den
Grundwerten verankert."
Juristen kritisieren den Begriff "Wert" als
zu unbestimmt, andere misstrauen ihm "wegen
seiner Herkunft aus dem Bereich der Ökonomie."
Man denke nur an die Begriffe Tauschwert
oder Mehrwert. Wegen seinem Bezug zum Menschen
bleibt der Begriff "Wertewandel" ein "ethisches
Abstraktum." Lehmann stellt fest, dass es
daher nicht überrascht, "dass große Denker
im Wertebegriff ein letztlich untaugliches
Surrogat für hohe Begriffe der klassischen
Ethik, wie z.B. das Gute und die Tugenden,
erblicken. M. Heidegger beschreibt die Werte
sarkastisch als "positivistischen Ersatz
für das Metaphysische."
War bei Aristoteles das gute Leben in einer
zeitlosen Ordnung des Seins, also ontologisch,
fundiert, so tritt heute an die Stelle des
aristotelischen Guten die Auffassung, dass
Werte von Menschen geschaffen werden, sie
entstehen und vergehen, so dass man mit
Recht von einem Wertewandel sprechen kann.
[16] Dass wir mit dem Begriff "Wert" heute
dennoch etwas anfangen können, verdanken
wir dem philosophischen und weltanschaulichen
Pluralismus unserer Zeit, der vor allem
für die Ethik bedeutsam ist. Gerade hierin
begründet sich aber zugleich auch, dass
"Werte" Wandlungen unterworfen und nie ein
für allemal fest geschrieben werden können.
Wie wir bereits gesehen haben, wird "das
Auswandern aus politischen und gesellschaftlichen
Verbindlichkeiten fast zu einem Lebensstil.
Informelle Beziehungen werden vorgezogen;
Subkulturen aller Art sind Orte für Ausbruchversuche
aus der Normalität des Lebens; die Sehnsucht
nach der Idylle und nach dem Unmittelbaren
gewinnt an Gewicht gegen das rationale Kalkül
und gegen technologische Produktionsbedingungen;
der Vorbehalt gegen die Moderne wächst,
obgleich man ihre Segnungen in Anspruch
nimmt; das Gefühl steht gegen Rationalität;
der Bezug auf das Gemeinwohl wird immer
mehr situationsbezogen und ist nicht frei
von modischen Erscheinungen ..."
So ist für Jugendliche heute im Unterschied
zu früheren Wahrnehmungen fast keine eigentliche
"Jugendkultur" mehr festzuschreiben, wir
haben es mit vielfältigen, oft sehr differenten
Kulturen zu tun, die sich deutlich voneinander
in ihren Trends unterscheiden.
In wie weit Glaube und Kirche im Zusammenhang
des Wertewandels und der Wertediskussion
eine Rolle spielen, werden wir später noch
zu untersuchen haben. Wir kommen angesichts
unserer Überlegungen nicht umhin, abschließend
wahrzunehmen, dass schon Friedrich Nietzsche
in seinem Werk "Der Wille zur Macht" sich
mit dem Versuch einer "Umwertung aller Werte"
auseinandersetzt. Die Bedeutung von "Werten"
bestreitet er nicht, betont jedoch die Bedeutung
des Individualismusses als einer noch unbewussten
Art des "Willens zur Macht". [17] Und eben
das ist es, was wir heute gegen Nietzsche
als ein grundsätzliches Problem unserer
Zeit erkannt haben. Seine "Kritik der bisherigen
höchsten Werte" macht zwar zunächst nachdenklich,
ist aber für ein komplexes Gesellschaftsgefüge
eben nicht mehr übertragbar.
Fassen wir unsere Überlegungen vorläufig
zusammen, so lässt sich sagen, dass in der
Vielzahl von Werten und Grundwerten und
angesichts eines ständigen Wertewandels
unserer Zeit, dem wir alle ausgesetzt sind,
ein jeder von uns seine Werte für sich selbst,
doch auch für andere im Zusammenleben definieren
können muss.
Entscheidend ist dann, wie ich mit den "Werten",
die mir begegnen, intellektuell und gefühlsmäßig
umgehe und sie für mich und mein persönliches
Umfeld rezipiere. Dies wird einen ganz entscheidenden
Einfluss haben auf die Frage nach dem Sinn
meines Lebens und dem Wert meiner Existenz
für andere Menschen, für die Kreatur, wie
die Natur, die das Leben eines jeden von
uns unlöslich umgibt.
Unser Nachdenken über Wert und Menschsein
führt schon sehr bald zur Frage nach der
"Ehrfurcht", allem gegenüber, was ist und
lebt. Wie gehen wir mit dem um, was uns
als Mensch ausmacht, uns begegnet, womit
wir leben und unsere Welt gestalten?
1999 war ein Goethejahr, es wurde des 250
Geburtstages dieses wohl größten Deutschen
Dichters gedacht, der mehr für unser Thema
"Wert und Glaube" einbringen kann, als man
denken möchte. Bei allen hochaktuellen Fragen,
die wir eingangs angeschnitten haben und
die uns auch künftig begleiten werden, geht
es um die Bestimmung einer "Ethik des Lebens".
Denken wir nur beispielhaft an die ungelösten
Probleme innerhalb der Bioethik, der Informations-
und Kommunikationsmittel und Möglichkeiten,
der Zukunft des Autos oder alle Fragen,
die sich im Zusammenhang von Sterbehilfe
und Patientenverfügungen stellen, angesichts
zunehmender medizinischer Möglichkeiten,
das Leben zu verlängern.
Fragen, auf die wir Antworten finden müssen,
ohne vorschnell im moralischen Appell zu
enden, der niemandem hilft. Ich sehe ein,
dass die Kirchen bei ihrem Auftrag, ethisch
zu reflektieren, was z.B. die Diskussion
um die Kernenergie anging, in den vergangenen
Jahren zeitweilig versagten. Dies wird heute
in sehr konstruktiver Weise aufgeholt, womit
Wissenschaft und Forschung Ansprechpartner
haben. Ethikkommissionen in verschiedensten
Bereichen zeugen von diesem grenzüberschreitenden
Nachdenken.
In Wilhelm Meisters Wanderjahre werden wir
in Goethes Nachdenken über die "Ehrfurcht"
eingeführt. Sie hat durchaus auch einiges
mit Goethes Glaube zu tun. Erst in der Ehrfurcht
zeigt sich die Humanität des Menschen, die
aber ganz entschieden über den Menschen
hinausgeht, wie es im Kernstück dieses Werkes,
der "Pädagogischen Provinz", angedacht ist.
Dort finden wir jene Aussagen über die dreifache
Ehrfurcht: [18]
Der Ehrfurcht vor dem was über uns ist -
Bei der ersten Ehrfurcht, vor dem, was "über"
uns ist, geht es Goethe um eine ethnische,
die Religionen der Völker. Es handelt sich
dabei um eine sinnliche Wahrnehmung Gottes,
um ein Wahrnehmen Gottes in der Natur, wie
Goethe es in Dichtung und Wahrheit beschreibt.
Es geht um den1. Artikel des Glaubensbekenntnisses.
Die zweite Ehrfurcht gilt dem, was "um" uns
ist. Sie wird als die philosophische bezeichnet,
die dem Weisen zukommt. Theologisch ist
hier der 2. Artikel des Glaubensbekenntnisses
gemeint, allerdings ohne Passion, Tod und
Auferstehung Jesu. Sie finden sich im dritten
Bereich der Ehrfurcht, in dem, was "unter"
uns ist.
Wir nehmen Teil an Goethes tiefem Nachdenken
über den 3. Artikel des Glaubensbekenntnisses,
wenn nun die 2. Ehrfurcht, in dem was "unter"
uns ist, in eigenwilliger Weise herauf gehoben
und sich erfüllt in der dritten:
`Das Niedere und Gesunkene, das Erbärmliche
und Böse wird überwunden, geheiligt und
verklärt. [19] Wir sind mit einer aufschlussreichen,
allerdings sehr ungewöhnliche Deutung des
Credos konfrontiert.
Goethe fordert in seiner "Pädagogischen Provinz",
dass wir das achten und ehren, was über
uns, um uns und unter uns ist. Eine ehrfurchtsvolle
Wahrnehmung der Welt, in der wir leben.
Hier finden sich ethische Handlungsmuster,
die auch heute nach wie vor bedenkenswert
sind.
Das Problem der Weltanschauung, auf die Tatsachen
zurückgeführt und in voraussetzungslosem
Vernunftdenken erfasst, lautet also: "Wie
verhält sich mein Wille zum Leben, wenn
er denkend wird, zu sich selber und zur
Welt?" Die Antwort heißt: "... durch die
Gesinnung der Ehrfurcht vor dem Leben" [20]
Wenn Schweitzer sagt, dass in der Welt- und
Lebensbejahung und in der Ethik sich der
universelle Wille zum Leben offenbart, so
formuliert er damit zugleich ein stückweit
auch seinen Glauben an Gott. Ihm ist es
bedeutsam, dass der Mensch durch "Denken
religiös" wird! [21] Ein solches Denken wird
bei ihm immer wieder betont: "Dieses Vernunftdenken
muss die Macht werden, die unter uns waltet ...
In der Gesinnung der Ehrfurcht vor dem Leben
liegt ein elementarer Begriff von Verantwortung
beschlossen, dem wir uns ergeben müssen;
in ihr sind Kräfte tätig, die uns zu
einer Revision und
Veredelung unserer individuellen, sozialen
und politischen Gesinnung zwingen ..." [22]
Seine Gedanken führt er dann weiter aus in
den "Kulturenergien der Ethik der Ehrfurcht
vor dem Leben" und bezieht sie dort konkret
auf Fragen der Kultur, Wissenschaft und
Forschung, Wirtschaft und Staat und Kirche.
Goethes, wie Schweitzers Nachdenken über
die "Ehrfurcht" haben einen zutiefst religiösen
Charakter und versuchen je auf ihre Weise,
eine Ethik anzudenken, die uns helfen könnte,
humaner zu leben und dabei doch Rücksicht
zu nehmen auf die Natur und die Kreatur.
Beide widerstehen dem angeborenen Egoismus
des Menschen und fordern über Gefühle hinaus
unser Nachdenken. Dabei wird der Begriff
"Leben" von Albert Schweitzer, wie in der
Gegenwart von dem Berliner Soziologen Hans
Jonas, sehr weit gefasst und meint all das,
was wir theologisch unter der "Schöpfung"
verstehen.
Auf die Frage, "wie Werte entstehen" versucht
Jonas in seiner Untersuchung "Die Entstehung
der Werte" eine Antwort. Seine These lautet:
"Werte entstehen in Erfahrungen der Selbstbildung
und Selbsttranszendenz.
Dabei interessiert ihn, wie es um die Chancen
wertorientierter Bewegungen heute steht,
über einen nutzen-, rechte- oder selbstverwirklichungsorientierten
Individualismus hinauszugehen und einen
zeitgenössischen Sinn der Ideale von Gemeinschaftlichkeit,
Solidarität, Brüderlichkeit und Nächstenliebe
zu artikulieren ..." [23]Wir spüren die Nähe
zu Schweitzer, doch auch, wie bei Goethe
und Schweitzer, zu einer religiösen Grundtendenz.
Gerade das ist bedeutsam im derzeitigen
Gespräch zwischen den Naturwissenschaften,
der Philosophie/Ethik und der Theologie
im gemeinsamen Ringen um die genannten anstehenden
Fragen.
Dies bedeutet zunächst einmal, sehr selbstkritisch
den eigenen Standort des Glaubens zu überprüfen
und sich zu fragen, in wie weit der als
"christlich" postulierte Glaube nicht längst
zur Ideologie oder einer beliebigen Religion
verkommen ist, in der ein jeder für sich
selbst bestimmt, was "christlich" ist oder
nicht. Die vielfachen Krisen unserer Zeit,
bis hinein in die Volkskirchen, hängen ja
auch mit der gedanklichen Unverbindlichkeit
des modernen Menschen zusammen.
Sehr spitz formuliert es der große dänische
Theologe Sören Kierkegaard einmal gegen
unsere moderne Art von Frömmigkeit und Religiosität:
"Man kann nicht von nichts leben. Das hört
man oft sagen, besonders vom Pfarrer. Und
just die Pfarrer bringen dieses Kunststück
fertig: das Christentum ist gar nicht da
- doch sie leben davon" (Sören Kierkegaard,
der Augenblick). So, wie es richtig ist,
eine neue Ehrfurcht für alles Leben zu entwickeln,
so muss heute unser Gottes- und damit unser
Glaubensverständnis neu reflektiert werden,
heraus aus der Unverbindlichkeit hinüber
zur Glaubwürdigkeit.
"Die Leute traktieren den göttlichen Namen",
so sagte es Goethe am 31. Dezember 1823
in einem Gespräch zu seinem Sekretär Eckermann,
"als wäre das unbegreifliche gar nicht auszudenkende
höchste Wesen nicht viel mehr als ihresgleichen.
Sie würden sonst nicht sagen: Der Herrgott,
der liebe Gott, der gute Gott. Wären sie
durchdrungen von seiner Größe, sie würden
verstummen und ihn vor Verehrung nicht nennen
mögen."
Er wird beliebig und allein dort von Zeit
zu Zeit aktiviert, wo ich Gott brauche,
z.B. bei einer Taufe, der Hochzeit, einer
Beerdigung oder vielleicht noch, wenn es
mir gerade einmal nicht so gut geht. Dagegen
macht gleich anfangs dieses Jahrhunderts
der große evangelische Theologe Karl Barth
scharf Front, weil er erkennt, dass es so
mehr um das fromme Selbstbewusstsein des
Menschen, als um Gott geht. Wem es aber
ernsthaft um Gott geht, dem muss es zwingend
sofort auch um die Welt gehen.
In einer Predigt stellt er fest: "Ein Pfarrer,
der es den Leuten recht macht, ist ein falscher
Prophet ...", und in einem Vortrag zur gleichen
Zeit mit dem Titel: "Das Eine Notwendige"
hält er fest: "Es sei bitter nötig, dass
wir nun endlich, statt alles mögliche zu
tun, mit dem Anfang anfangen und anerkennen,
dass Gott Gott ist!"
[24]
Wir spüren die Notwendigkeit der Auseinandersetzung
von Glaube und Denken bis in unsere Tage
hinein, denn nicht umsonst setzte sich Papst
Johannes Paul II noch einmal so grundsätzlich
und ausführlich mit diesem Thema auseinander.
In seiner letzten großen Enzyklika "Fides
et ratio", die ja als sein Vermächtnis angesehen
wird, sagt er:
In differenzierter Weise bezieht er
sich hier auf die Kirchenväter Augustin,
Anselm von Canterbury und Thomas von Aquin.
Was diesen alten Lehrern der Kirche durchaus
bewusst war, müssen wir heute erst noch
wieder erkennen, nämlich, dass Glaube und
Vernunft, Glaube und Denken untrennbar zusammengehören.
Unverzichtbar sind die bedeutsamen Aussagen
Anselms von Canterbury (1033 - 1109) gerade
heute wieder, ja fordern uns in die Auseinandersetzung
hinein, wenn er sagt: "Fides, quarens intellectum"
(Der Glaube sucht oder forscht nach Erkenntnis,
er müht sich um diese Erkenntnis) oder:
"Credo ut intelligam" (ich glaube, damit
ich erkenne, oder ich glaube, um zu erkennen!).
Darum hat es aller christlicher Theologie
und Existenz zu gehen, gerade in Bezug auf
die Frage nach ihren tradierten und zu vermittelnden
Werten.
Dabei erkennen wir, dass es Gott für uns
nicht einfach geben kann, wie man eine Sache,
ein Ding haben, besitzen, sich machen kann:
"Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht",
sagte Dietrich Bonhoeffer in seiner Habilitationsschrift
1931 einmal. Und daher verstehen wir, dass
wir Gottnicht zu beweisen haben, denn er
lässt sich so wenig beweisen, wie eben auch
seine Nicht-Existenz nicht beweisbar ist.
Die Aussage: `Gott ist', ist ein Axiom,
ebenso wie 1 + 1 = 2 ein unhinterfragbares
Axiom ist.
Wer so seinen Glauben an Gott und die Welt
zusammen denkt, wem Gott und Welt gerade
nicht gleich-gültig ist, der wird dazu beitragen,
dass diese Welt ein menschlicheres Gesicht
erhält.
Das klingt gut, aber auf dem Hintergrund
unserer vorangegangenen Überlegungen ist
das natürlich die Aufgabe eines jeden Christen,
ganz gleich ob er Arzt, Unternehmer, Hausfrau,
Wissenschaftler, Angestellter oder Rentner
ist.
Die Kirche gibt es nicht allgemein und pauschal,
es gibt nur Christen, die ihren Glauben
leben, weil sie auf das in ihren Kirchen
verkündigte Wort hören, denn wo sollte man
es sonst zu hören bekommen? Eben das macht
die Kirche ja so angreifbar, dass sie noch
nicht aus Heiligen, sondern aus ganz normalen
Menschen besteht.
Ein unerlässlicher Dienst der Kirchen für
die Welt ist daher, "Gott" im öffentlichen
Bewusstsein zu halten, auch wenn es einmal
Gegenwind gibt. Gott! Nicht ein beliebiges
Göttlein. Wo das geschieht, wird sich der
Glaube nicht von der Welt lösen und weltlos
werden. Sicher haben wir Christen all das
zu versuchen, was Roman Herzog beschrieb,
aber woher sollten wir das als unseren "christlichen"
Auftrag erkennen, wenn uns nicht das Wort
Gottes immer wieder zugesagt und zum Maßstab
für unser Tun würde?
Zum Ethos der Kirche wird in dem Arbeitspapier
"Gestaltung und Kritik, Zum Verhältnis von
Protestantismus und Kultur im neuen Jahrhundert"
ausgeführt: "Der Respekt vor der Ehre Gottes,
die gleiche Würde aller Menschen, die Toleranz
gegenüber anderer Überzeugungen und Lebensformen,
die Abkehr von Gewalt und die Bewahrung
der Natur gehören zu den Maßstäben, für
die sich die Kirche in der Öffentlichkeit
einsetzt."
Daran müssen wir uns messen lassen, immer
in dem Wissen darum, dass wir, um es noch
einmal mit Karl Barth zu sagen, jeden Tag
neu mit dem Anfang anfangen müssen. "Ein
guter Theologe wohnt nicht in einem Gehäuse
von Ideen, Prinzipien, Methoden. Er durchschreitet
alle solchen Gehäuse, um immer wieder ins
Freie zu kommen. Er bleibt unterwegs ..."
[27]
Wo wir Christen es wagen, mit unserem Glauben
und Tun in dieser Weise jederzeit neu anzufangen
und unterwegs zu bleiben, werden wir an
den kleinen Zeichen der Hoffnung beteiligt
sein, die diese Welt, unsere ganz konkrete
Umwelt so nötig hat.
Unzählige Texte der Bibel: erzählte Geschichte
Israels, erlebter und angefochtener Glaube,
unterwegs durch die Wüsten des Lebens, Beispiele,
Predigten, Lieder und Gebete können uns
allen auch heute noch zu Wegweisern zu einem
Ethos werden, das uns Menschen menschlicher
macht, unsere Zeit hoffnungsvoller und einen
jeden Christen glaubwürdiger. Damit ist
es immer an der Zeit, neu anzufangen.
"Und endlich", so stellt es Prof. Dr. Hans
Maier, München, in einem Vortrag "Werte
- woher und Wozu?" fest: "Die Kirche und
die Christen können der nach Orientierung,
Werten, Lebenssinn tastenden Gesellschaft
am besten dadurch ein Beispiel geben, dass
sie selbst sich den Aufgaben der Zeit stellen;
dass sie die konkrete Geschichte annehmen
und nicht schwärmerisch aus ihr auswandern;
dass sie die widerständige Welt nicht hoffnungsfroh
im Feuer der Eschatologie untergehen lassen,
sondern sich als "Friedensstifter" (Mt.
5, 9) in dem, was ist, bewähren. Realismus
und Weltzuwendung sind also gefragt. Darin
könnte der Dienst der Kirche auch in gegenwärtigen
und künftigen Wertdiskussionen liegen."
[28]
Das, was wir bedachten in Bezug auf Werte
und Grundwerte, an Ehrfurcht und christlichem
Glauben, wird uns - soweit wir selbst es
zulassen - begleiten und bleibend herausfordern.
Nie werden wir damit fertig werden, so lange
wir uns jeden Tag neu damit an einen Anfang
gestellt sehen.
2. Artikel 1 der Menschenrechtsdeklaration
"Alle Menschen werden frei und gleich an
Würde und Rechten geboren!"
Diese noch längst
nicht im allgemeinen Bewusstsein verankerte
Selbstverständlichkeit ist sinngemäß ja
auch im Grundgesetz als Menschenrecht unumstößlich
festgehalten: "Die Würde des Menschen ist
unantastbar ..."
Als ein Schüler des Konfuzius, so wird in
den Schriften des Tschuang-Tse erzählt,
einen Gärtner sah, der, um Wasser zum Begießen
seiner Beete zu holen, jedesmal mit dem
Gefäß in den Brunnen hinunterstieg, fragte
er ihn, ob er sich die Arbeit nicht erleichtern
wolle. "Wieso denn?" erwiderte dieser.
Wir alle erkennen, wie sehr uns diese bereits
im 5. Jahrhundert vor Christus erkannten
Gefahren auch heute bewegen. In den Anforderungen
unseres Lebens steht die Überlegung im Raum,
die Albert Schweitzer so formulierte: "Alle
sind wir mehr oder weniger in Gefahr, Menschendinge
statt Persönlichkeiten zu werden ..."[4]
2. Das biblische Menschenbild
2.1. Und siehe, es war sehr gut (1. Mose 1, 31)
Der Wiener Theologe Ulrich Körtner schreibt:
Das Leben scheint einen kategorischen Imperativ,
der unbedingt und immer zu befolgen ist,
schon in sich zu tragen, bevor der Mensch
anfängt, moralisch zu reflektieren ... Schon
Biologen fällt es schwer, genau zu definieren,
was sie unter Leben verstehen. Immer noch
verbreitet sind folgende Kriterien des Lebendigen,
welche durch die molekularbiologische Wende
der Biologie eher bestätigt sind: Stoffwechsel,
Mutation, Reproduktion. Mutation und Reproduktion
begründen zusammen die Evolutionsfähigkeit
des Lebens. [5]
2.2. Der Mensch innerhalb der Schöpfung
Die biblischen Menschen "Adam" und "Eva"
sind, wie wir es nun wissen, keine historischen
Personen. Schon ihre Namen weisen ja darauf
hin, dass an diesen beiden Menschen etwas
für den Menschen Wichtiges und Wesentliches
schöpfungstheologisch deutlich gemacht werden
soll: Adam heißt im hebräischen schlicht
"Mensch". Der Name wird oft auch für die
"Menschheit" verwandt. Der Zusammenhang
des Namens, mit dem hebräischen Wort Erde,
ist ebenso möglich. Das würde mit dem biblischen
Gedanken korrespondieren: "Du, Adam, bist
Erde und wirst wieder zu Erde werden ..."
(Genesis 3, 19) Evabedeutet `lebend'
(Genesis 3, 20). Sie ist also ein Bild der Mutter
all dessen, was lebt.
2.3. Der Auftrag
Gerade der zweite, der aber der ältere Schöpfungsbereicht
(Genesis 2, 4-25) ist, betont in ganz besonderer
Weise die Verantwortung des Menschen für
die Welt, die Gott ihm als Lebensraum überlassen
hat. Zunächst ist von der "Herrschaft" des
Menschen (Gen. 1, 28) die Rede: "Macht euch
die Erde untertan und herrscht über alle
Tiere!" Doch die Begriffe sich etwas "Untertan
machen, unterwerfen" und "herrschen" müssen
ein wenig genauer betrachtet werden. Beide
Aussagen können auch schlicht und einfach
die Bedeutung haben, etwas in Besitz zu
nehmen oder zu weiden (K. Lehmann).
3. Goethe einmal anders
"Nur der verdient sich Werte für das
Leben, der täglich sie erobern muss!" [9]
3.1. Werte
Wir mussten diesen Weg gedanklich zurücklegen,
um uns nun der Frage nach den "Werten" zuwenden
zu können. Werte befinden sich ja nicht
in einem luftleeren Raum, abgesondert vom
Leben des Menschen, sondern sie sind gerade
umgekehrt vom Menschen, seiner jeweiligen
geistigen Prägung und Kultur abhängig. Menschen
definieren, was für sie einen Wert besitzt
und was nicht, was also wert-voll oder wert-los
für sie ist. Ständig be-werten wir gedanklich
etwas, in dem wir abwägen, messen, ausloten,
urteilen, uns eine Meinung bilden. Und von
diesem gedanklichen Tun, unserem Nachdenken
in Bezug auf eine Wahrnehmung, eine Frage,
eine Sache, ein Ding hängt ab, ob und wie
wir uns verhalten oder entscheiden.
3.2. Wertewandel und Wertediskussion?
Wie wir es schon angedeutet haben, befinden
wir uns zum Ende dieses Jahrtausends mitten
in einer sehr tiefgreifenden "Wertediskussion",
die in aller Ernsthaftigkeit geführt wird.
Forschung und Technik werfen fast täglich
neue Fragen auf, die ethisch nach einer
Antwort verlangen, soll die Lebensfähigkeit
einzelner Tiergattungen, bestimmter Landschaften,
Seen und Meere, ja selbst die Gesundheit
oder sogar das Leben des Menschen nicht
nachhaltig gefährdet werden. Beispiele hierfür
finden wir vielfach.
3.3. Wert und Grundwerte
Bei meinen Überlegungen folge ich z.T. zwei
Vorträgen von Bischof Karl Lehmann, die
sich eng mit unserem Thema befassen. Dabei
setzt er sich einmal mit den Grundwerten
[14], zum anderen mit dem gesellschaftlichen
Wertewandel [15] auseinander. Er definiert:
"Grundwerte sind jene Normen, die das sittliche
Fundament aller individuellen und sozialen
Maßstäbe des menschlichen Verhaltens und
des gelungenen Zusammenlebens darstellen."
4. Die Ehrfurcht
4.1. Goethes "Pädagogische Provinz" in Wilhelm Meisters Wanderjahre
Von der dreifachen Ehrfurcht
der Ehrfurcht vor dem, was
um uns ist - und
der Ehrfurcht vor dem, was
unter uns ist.
4.2. Albert Schweitzers Überlegungen zu einer "Ehrfurcht vor dem Leben"
Ganz anders sehen wir das Thema der "Ehrfurcht"
bei Albert Schweitzer aufgegriffen. Auf dem
Hintergrund einer tiefgreifenden Krisenerfahrung
seiner Zeit, formuliert Schweitzer eine grundsätzliche
Kritik an einer Philosophie, die nicht mehr
die Kraft oder den Willen aufbrachte, sich
den elementaren Fragen des Menschen zu stellen.
Er formuliert: "Alle Weltanschauung, die
nicht von der Resignation des Erkennens
ausgeht, ist gekünstelt und erdichtet, denn
sie beruht auf einer unzulässigen Deutung
der Welt ... Welt- und Lebensbejahung und
Ethik sind in unserem Willen zum Leben gegeben ...
5. Der Glaube
5.1. Vorüberlegungen
Es bleibt nun die Frage nach dem Glauben
der Christen und ihrem Tun im Wechsel vom
zweiten zum dritten Jahrtausend christlicher
Zeitrechnung. Aufgabe wird sein, von den
übermittelten Werten der christlichen Botschaft
her, "ein neues Denken einzuüben, das zu
einer sensiblen Verantwortung des Menschen
zwischen Gott und Welt, Geschichte und Natur
führt" (K. Lehmann).
5.2. Glaube und Denken
Auf dem Hintergrund der Aufklärung muss noch
einmal festgehalten werden, dass Glaube
und Denken zusammengehören und nicht voneinander
zu trennen sind. Im 18./19. Jahrhundert
ging es der Theologie, gerade eines so großen
Theologen wie D.F. Schleiermacher, um die
religiöseAnschauung und das Gefühl.
Der Glaube wird fälschlicher Weise zunehmend
dem Gefühl zugeordnet, der so dem Denken
entgegensteht. Das macht die Bibel für manche
Menschen zu einer anderen Art Märchenbuch,
der Glaube wird degradiert für bestimmte
Lebenssituationen und Bereiche.
"Vernunft und Glaube lassen sich daher nicht
voneinander trennen, ohne dass es für den
Menschen unmöglich wird, sich selbst, die
Welt und Gott in entsprechender Weise zu
erkennen. Es gibt also keinen Grund für
das Bestehen irgendeines Konkurrenzkampfes
zwischen Vernunft und Glaube: sie wohnen
einander inne, und haben beide ihren je
eigenen Raum zu ihrer Verwirklichung ..."
[25]
Nur ein nachdenkender Glaube wird dies leisten
können, nicht aber, wo wir unseren Glauben
zu einer Religion neben vielen anderen verkommen
lassen oder zu einer der unzähligen ideologischen
Ansätze, die wir heute auf dem frommen Markt
der Möglichkeiten finden.
5. Glaube und Ethos
Der Glaube der Kirche hat nie die Interessen
bestimmter einzelner Gruppen zu vertreten,
dennoch müssen wir nun noch einmal danach
fragen, was der Glaube, der in unseren Kirchen
beheimatet ist, unserer Gesellschaft an
Werten anzubieten vermag. Roman Herzog sagte
in einer Rede über "Die Öffentliche Verantwortung
der Kirchen: "Deshalb müssen die Kirchenleute
Beispiele geben, sie sollen uns Laien zu
Beispielen ermutigen. Sie sollen uns als
Volkskirche Seelsorge und Trost geben. Sie
sollen uns Barmherzigkeit und Solidarität
lehren gegenüber den Benachteiligten, den
Schwachen, Kranken und Armen, desgleichen
Toleranz und Respekt vor der persönlichen
Würde jedes anderen Menschen. [26]
6. Schluss
"Auch im dritten Jahrtausend christlicher
Zeitrechnung", so wird es in der eben zitierten
evangelischen Studie zum Schluss gesagt,
"wird es nötig sein, dass die Menschen ihr
Verhältnis zum transzendenten Grund ihrer
Existenz bestimmen, wenn sie ihren Ort in
der Welt klären wollen. Auch im dritten
Jahrtausend christlicher Zeitrechnung werden
christliche Kirchen zu verkündigen haben,
dass Mensch und Welt Gottes Schöpfung sind,
... Auch im dritten Jahrtausend christlicher
Zeitrechnung wird die Botschaft von der
christlichen Freiheit, ..., ein unentbehrlicher
Beitrag zur Kultur einer freiheitlichen
Gesellschaft sein." [29]
Literaturnachweis
Weitere Literatur:
Hanser 1995
XXII Die Kulturenergien der Ethik
der Ehrfurcht vor dem Leben, S.406f
Evangelische Kommentare, 5/99, S.
48
Positionen, Herder, 1993, S. 156/157
Jahrhundert, EKD-Texte, Nr. 64, Kirchenamt
der EKD, Hannover, 1999, S. 63
Leipzig, Bd. 3, S. 353
Zitat lautet richtig: "Nur der verdient
sich Freiheit wie das Leben, der täglich
sie erobern muss!"
a.a.O. S. 112
SPIEGEL, 2/1991, S. 1OO ff
Bulletin, Nr. 42, S. 558, 17. Juni
1998
a.a.O., S. 109ff
Kritik der bisherigen höchsten Werte,
Kröner Verlag, Leipzig, 1917,
458, S. 253
7. Band, Grotesche Verlagsbuchhandlung,
Berlin 1917, S.140f
Verlag Urachhaus, Stuttgart, S.
53
Verlag C.H.Beck, München, Band 2,
S. 106ff
24) Busch, Eberhard, Karl Barth, Lebenslauf,
München 1976/2, S. 102
Christiana-Verlag, Stein am Rhein,
1998, S. 23
neuen Jahrhundert, a.a.O., S. 68
Letzte Änderung: 26.05.2002
als die kaum noch gestellte Frage
nach Gott, Vortrag, RC Lahr, 1996
Pfr. Hanns-Heinrich Schneider